Energie für die Zukunft ohne Rohstoffe
Folge vom 14.02.2021 Untertitel: Für diese Sendung gibt es einen Untertitel. Mehr Infos
Öl und Gas sollen in Zukunft nicht mehr als Energiequellen genutzt werden. Das wurde auf dem Klimagipfel 2015 in Paris festgelegt. Diese fossilen Rohstoffe sind nur begrenzt vorhanden und veursachen einen hohen CO2-Ausstoß. Der Umstieg auf erneuerbare Energien ist unvermeidbar. Welche neuen Technologien gibt es und woran wird geforscht?
Unser Energieverbrauch ist sehr hoch. Wir benötigen Energie für unsere elektronischen Geräte, Autos oder zum Heizen. Dafür muss viel Kohle, Erdgas und Erdöl gefördert werden. Aber auch Energie aus Atomkraftwerken wird benötigt, um unseren Energiebedarf zu decken. Das ist extrem umweltschädlich und gefährlich.
Beim Klimagipfel 2015 in Paris wurde beschlossen, dass fossile Energieträger unter anderem wegen des hohen CO2- Ausstoßes bei der Verbrennung nicht mehr genutzt werden sollen. Außerdem sind diese Rohstoffe irgendwann verbraucht. Die Hoffnung liegt in erneuerbaren Energien, wie Wind- und Sonnenenergie, Erdwärme, Wasserkraft und Bioenergie. Doch noch können diese Alternativen unseren Energiebedarf nicht komplett decken.
Kohle, Erdgas und Erdöl sind fossile Rohstoffe. Das sind Reste von toten Pflanzen und Tieren. Solche Reste nennt man auch Fossilien. Vor sehr langer Zeit sind daraus Kohle, Erdgas und Erdöl entstanden. Diese Rohstoffe sind auf unserer Erde nur begrenzt vorhanden.
Was bedeutet Fracking?
Das englische Wort „Fracking" bedeutet aufbrechen oder knacken. Fracking wird bei der Erdgasgewinnung angewendet. Das Gas ist tief unter der Erde in Gesteinsschichten gebunden. Um das Erdgas zu fördern, wird eine große Menge Wasser mit Sand und Chemikalien vermischt und in die Erde gepumpt. Durch den Druck entstehen Risse im Gestein, die das Erdgas an die Erdoberfläche strömen lassen. Die Flüssigkeit wird wieder abgepumpt und das „geknackte“ Erdgas strömt nach oben. Dieses Verfahren ist gefährlich und schädigt die Umwelt. Die Chemikalien können ins Grundwasser gelangen. Die Auswirkungen sind noch nicht abschätzbar.
Sonnenkraftwerk Wendelstein 7-X
In der Forschungseinrichtung Wendelstein 7-X forschen Wissenschaftler daran, wie die Kraft der Sonne auf die Erde nachgebaut werden kann. Ziel ist es daraus Energie zu gewinnen. Um das herauszufinden, haben sie eine sehr komplizierte Maschine gebaut.
Der Plasmaphysiker Dr. Adrian von Stechow erklärt die Funktionsweise der Maschine. Die Wissenschaftler versuchen die Prozesse, die auf der Sonne passieren, in der Maschine nachzubilden. Das ist die sogenannte Kernfusion. Durch diese wird eine enorme Energie frei gesetzt. Damit das funktioniert, müssen kleine Wasserstoffatome miteinander verschmelzen. Das geht nur bei einer extrem hohen Temperatur von 100 Millionen Grad, mit welcher die Atome erhitzt werden.
Das Gute an dieser Energiegewinnung ist, dass die benötigten Rohstoffe leicht in der Natur zu finden sind. Benötigt werden zwei Arten von Wasserstoff, die im Meerwasser und in Gestein zu finden sind. Um den Durchschnittsverbrauch an Energie für eine Familie zu decken, wird nur so viel Wasserstoff gebraucht, wie in zwei Wasserflaschen passt. Laut Dr. von Stechow wird es jedoch mehr als 30 Jahre dauern, bis auf diese Weise ausreichend Energie gewonnen werden kann.
Ein Dorf erzeugt selbst Energie
Die Bewohner des Ortes Feldheim in Brandenburg haben ihre eigene Energieversorgung. Jeder Haushalt kann Biostrom aus der eigenen Anlage beziehen und ist nicht von den großen Energieversorgern abhängig. Der Strom wird durch Windenergie und Biogasanlagen gewonnen. Eine umweltfreundliche Sache!